Ein neuer Bericht, der kürzlich in Zusammenarbeit zwischen Niko Partners und der Saudi Esports Federation veröffentlicht wurde, liefert wichtige Einblicke in die Gaming-Landschaft im Nahen Osten, insbesondere in der Region des Golf-Kooperationsrates (GCC). Diese Region, bestehend aus Bahrain, Kuwait, Oman, Katar, Saudi-Arabien und den VAE, bietet Spieleentwicklern einzigartige Chancen und Herausforderungen, insbesondere in den Bereichen Lokalisierung und kulturelle Anpassung.
Mit über 420 Millionen Arabisch sprechenden Menschen weltweit, darunter 60 Millionen in den GCC-Ländern, ist die Lokalisierung unerlässlich geworden, um diesen wachsenden Markt zu erschließen. Die Bedeutung einer korrekten Lokalisierung geht über die Sprache hinaus; sie umfasst kulturelle Nuancen, die bei den Spielern Anklang finden und die Nutzerbindung sowie -loyalität verbessern.
Bericht von Niko Partners und der Saudi Esports Federation
Gaming-Markt in den GCC-Ländern
Im Jahr 2023 verzeichnete der Gaming-Markt in den GCC-Ländern ein signifikantes Wachstum. Es gab 33,7 Millionen Gamer in der Region, die zu einem Gesamtumsatz von 2,24 Milliarden US-Dollar beitrugen. Saudi-Arabien entwickelte sich zum größten Markt innerhalb der Region und machte 49,5 % des Gesamtumsatzes und 61,7 % der Gaming-Bevölkerung aus. Zusammen erwirtschaften Saudi-Arabien und die VAE fast 80 % des gesamten Gaming-Umsatzes in der Region.
Niko Partners prognostiziert, dass der Gaming-Markt in den GCC-Ländern bis 2028 3,24 Milliarden US-Dollar erreichen wird, mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 7,7 %. Die Anzahl der Spieler wird voraussichtlich jährlich um 2,9 % wachsen und bis 2028 38,9 Millionen erreichen. Der durchschnittliche Umsatz pro Nutzer (ARPU) wird voraussichtlich von 66,34 US-Dollar im Jahr 2023 auf 83,3 US-Dollar im Jahr 2028 steigen.
GCC-6 Marktmodell mit Wachstum (2023-2028)
Spielerdemografie und -präferenzen
Das Spielerprofil in der GCC-Region spiegelt ein überwiegend junges und männliches Publikum wider. Laut einer Umfrage von Niko Partners im Dezember 2023 sind 69 % der Gamer in der Region männlich, und 62,3 % der Befragten sind unter 34 Jahre alt. Eine deutliche Mehrheit, 91,7 %, spielt auf mobilen Geräten, während 61.9 % auch PCs nutzen und 55,3 % auf Konsolen spielen. Neue Plattformen wie Smart-TVs und Virtual Reality (VR) gewinnen ebenfalls an Bedeutung, wobei 24,6 % bzw. 10,1 % der Befragten diese Plattformen nutzen.
Geschlechterverteilung und Spielerpräferenzen
Trotz der breiten Palette an Gaming-Plattformen sind die beliebtesten Genres unter GCC-Spielern Sport (57,9 %), Fighting (53,8 %) und Action-Games (53 %). Free-to-play (F2P) Games dominieren den Markt, wobei 83,6 % der Spieler dieses Modell bevorzugen, gefolgt von Premium-Games, die von 66 % der Befragten favorisiert werden.
Präferenzen für Spielgenres
Wirtschaftlicher Überblick der Gamer
Die Umfrage gab auch Einblicke in den wirtschaftlichen Status der Spieler in den GCC-Ländern. Eine Mehrheit (56,6 %) der Befragten verdient weniger als 30.000 US-Dollar pro Jahr, während 9,4 % über 100.000 US-Dollar verdienen. Diese Einkommensunterschiede wirken sich direkt auf die Art der Spiele und die verwendeten Zahlungsmethoden aus. Kreditkarten sind die häufigste Zahlungsmethode (61,2 %), gefolgt von digitalen Geldbörsen (54,5 %), Debitkarten (53,6 %) und Geschenkkarten oder Aufladekarten (41,7 %).
Wirtschaftlicher Überblick – Zahlungsmethoden
Lokalisierung und kulturelle Repräsentation
Während 40,9 % der Spieler in der GCC-Region die arabische Lokalisierung priorisieren, ist ein signifikanter Teil der Spieler mit Englisch vertraut. Kulturelle Elemente sind jedoch für die Mehrheit der Gaming-Community in der Region von hoher Bedeutung. Etwa 75 % der Befragten glauben, dass die Integration arabischer Kultur in Videospiele unerlässlich ist. Diese kulturelle Repräsentation fördert nicht nur eine tiefere Verbindung zur Spielerbasis, sondern hilft Entwicklern auch, sich in einem wettbewerbsintensiven Markt abzuheben.
Präferenzen für lokalisierte Spiele
Zukunft des Gaming in den GCC-Ländern
Da der Gaming-Markt in den GCC-Ländern weiter wächst, werden Lokalisierungsstrategien ein Schlüssel zum Erfolg bleiben. Entwickler, die kulturelle Elemente effektiv integrieren und ihre Spiele an die Präferenzen der GCC-Spieler anpassen, werden besser positioniert sein, um dieses wachsende Publikum zu gewinnen und zu binden.
Die Partnerschaft zwischen Niko Partners und der Saudi Esports Federation bietet Spieleentwicklern die notwendigen Einblicke, um effektive Strategien zu entwickeln. Der steigende ARPU, gepaart mit der zunehmenden Nachfrage nach Spielen, die die lokale Kultur widerspiegeln, bietet eine einzigartige Gelegenheit für Spieleunternehmen, die einen nachhaltigen Einfluss in der Region erzielen möchten.
Bedeutung arabischer Charaktere, Geschichten, Kultur und Settings in Spielen
Abschließende Gedanken
Der GCC-Gaming-Markt steht in den kommenden Jahren vor einem erheblichen Wachstum, wobei Saudi-Arabien und die VAE die Führung übernehmen. Entwickler, die der Lokalisierung Priorität einräumen, nicht nur in Bezug auf die Sprache, sondern auch auf die kulturelle Repräsentation, werden wahrscheinlich eine erhöhte Beteiligung und langfristigen Erfolg verzeichnen.
Der Bericht von Niko Partners und der Saudi Esports Federation liefert wertvolle Daten und Einblicke, die zur Gestaltung dieser Strategien beitragen können, um sicherzustellen, dass Spieleunternehmen den wachsenden MENA-Markt effektiv erschließen können. Den vollständigen Bericht können Sie hier lesen.
