Im Januar führte Limit Break einen neuen programmierbaren digitalen Asset-Standard namens Apptokens ein. Kurz darauf war Pixels eines der ersten Spiele, das dieses System implementierte und vPIXEL einführte, einen reinen Spend-and-Stake-Token, der 1:1 durch PIXEL gedeckt ist. Im Gegensatz zu Standard-PIXEL-Abhebungen kann vPIXEL gebührenfrei abgehoben und auch in Partner-Games wie The Forgotten Runiverse verwendet werden.

Das Design von vPIXEL soll Spieler davon abhalten, PIXEL sofort auf externe Märkte abzuheben, um den Verkaufsdruck zu reduzieren, das Staking zu fördern und Ausgaben innerhalb des Ökosystems zu unterstützen. Im Laufe der Zeit sollen diese Mechanismen eine nachhaltigere und ausgeglichenere Token-Ökonomie fördern. In diesem Artikel fassen wir einen Bericht von Oscar Memento - "Apptokens: The Answer to Solving Broken Incentive Structures?" - zusammen und stellen die wichtigsten Erkenntnisse dar. 

vPIXEL Apptoken Mechanismus

Rettung des Krypto-Gamings

Der Krypto-Gaming-Sektor hat seit Anfang 2024 ein konsistentes Muster eines schnellen Token-Wertverfalls nach Token Generation Events erlebt. Viele Tokens, darunter PORTAL, MAVIA, NOT, MOCA, SAGA, CATI und sogar PIXELS selbst, erreichten ihren Höchstwert zum oder kurz nach dem Launch, gefolgt von stetigen Rückgängen. Anfang 2025 zeigten sich ähnliche Trends, wobei Tokens wie GUN in nur der ersten Woche erheblich an Wert verloren. Analysten nennen mehrere Gründe für dieses Phänomen, darunter schwache zugrunde liegende Produkte, mangelnde reale Utility, überhöhte Pre-Launch-Bewertungen und das nachlassende spekulative Interesse an Gaming-Tokens. Im Kern ist das Problem jedoch oft ein einfaches Ungleichgewicht zwischen der Anzahl der Verkäufer und der Anzahl der Käufer.

Einige Studios haben versucht, die Situation zu entschärfen, indem sie Tokens mit sehr geringem zirkulierendem Angebot auf den Markt brachten, um den anfänglichen Verkaufsdruck zu reduzieren. Die langfristige Wirksamkeit dieser Strategie bleibt jedoch unklar. Der Mangel an engagierten Retail-Käufern ist weiterhin ein erhebliches Hindernis, da viele Airdrop-Empfänger motiviert sind, sofort zu verkaufen, anstatt zu halten. In diesem Kontext bieten Apptokens eine potenzielle Möglichkeit, mehr Kontrolle über die Verwendung von Tokens nach der Distribution einzuführen, was dazu beitragen könnte, einige der systemischen Herausforderungen des Sektors anzugehen.

Web3 Gaming Tokens

Lösung von Anreizstrukturen mit programmierbarer Kontrolle

Apptokens ermöglichen es Entwicklern, direkt auf Smart-Contract-Ebene zu definieren, wie Tokens gekauft, verkauft oder ausgegeben werden können. Diese Funktionalität erlaubt die Erstellung von Tokens, die gestaked oder ausgegeben, aber nicht frei gehandelt werden können, es sei denn, bestimmte Bedingungen sind erfüllt. Solche Bedingungen könnten das Abschließen von In-Game-Aufgaben, das Verknüpfen von Accounts mit der Web2-Infrastruktur oder das Aufrechterhalten eines Mindestmaßes an Aktivität innerhalb der Anwendung umfassen.

Dieses Maß an Programmierbarkeit bietet eine Antwort auf die Probleme, die sich aus den Play-to-Airdrop (P2A)-Kampagnen ergaben, die Anfang 2024 weit verbreitet waren. Obwohl diese Kampagnen effektiv bei der Verteilung von Tokens waren, zogen sie oft Nutzer an, die wenig Interesse an langfristigem Engagement hatten. Apptokens können dazu beitragen, engagiertere Spieler zu filtern, indem sie bestimmte Bedingungen erfüllen müssen, bevor sie ihre Belohnungen vollständig nutzen können, was potenziell zu gesünderen Ökosystemen führt.

Darüber hinaus könnten Apptokens Studios ermöglichen, Preisunter- oder -obergrenzen für Tokens festzulegen, die durch spezifische Aktivitäten verdient werden, was die Token-Ökonomien weiter stabilisiert. Indem sichergestellt wird, dass Airdrop-Tokens ausgebbar oder stakebar, aber nicht sofort verkaufbar sind, können Entwickler ein tieferes Engagement fördern und die Wertentnahme durch Nutzer begrenzen, die ausschließlich an kurzfristigen Gewinnen interessiert sind.

Erweiterung des Designraums für Token-Ökonomien

Die durch Apptokens eingeführten Möglichkeiten gehen über einfache Spend-Only-Modelle hinaus. Sie eröffnen einen breiteren Designraum für das, was als "Token Liveops" bezeichnet wird. In der Vergangenheit umfassten Token Liveops hauptsächlich die Schaffung von Token Sinks durch In-Game-Events, Cross-Game-Kooperationen und verschiedene Anreizprogramme. Mit Apptokens können Entwickler nun App-zentrierte Token-Ökonomien aufbauen, die hauptsächlich im Kontext eines einzelnen Games oder Ökosystems operieren und sicherstellen, dass die meisten Token-gesteuerten Aktivitäten der Anwendung direkt zugutekommen.

Dieser Ansatz ermöglicht es den Entwicklern, mehr vom spekulativen Wert und den Nutzerakquisitionseffekten, die durch ihre Tokens generiert werden, zu behalten, anstatt diesen Wert an externe Sekundärmärkte zu verlieren. Er gibt Entwicklern auch die Tools an die Hand, um das Spieler-Verhalten so zu lenken, dass Retention, Progression und In-App-Monetarisierung gefördert werden. Zum Beispiel könnten Werbe-Token-Pools an Content Creator innerhalb des Creator-Programms eines Games verteilt werden, die wiederum ihr Publikum ansprechen können, indem sie Tokens vergeben, die innerhalb des Games ausgegeben werden müssen.

Solche Innovationen könnten Gaming-Geschäftsmodelle von einer starken Abhängigkeit von Token-Spekulation hin zu einer volumenorientierteren und spielerzentrierten Ausrichtung verschieben. Diese Transformation könnte nachhaltigere Ökosysteme schaffen, in denen die Token-Nachfrage eng an die In-Game-Aktivität und nicht an den externen Handel gebunden ist.

AppTokens ("ERC20C") und TokenMaster

Abwägung der Risiken erhöhter Kontrolle

Obwohl Apptokens mehrere vielversprechende Lösungen für hartnäckige Probleme im Krypto-Gaming bieten, sind mit ihrer Einführung auch erhebliche Risiken verbunden. Die Auferlegung von Beschränkungen für die Verwendung von Tokens könnte zu Frustration bei den Spielern führen und Nutzer verprellen, die das offene, dezentrale Ethos schätzen, das traditionell mit Krypto-Projekten verbunden ist. In einigen Fällen könnte die Reduzierung der spekulativen Attraktivität von Gaming-Tokens auch deren Marktpotenzial begrenzen.

Da Apptokens einen relativ neuen Designraum darstellen, wird eine breite Experimentierphase notwendig sein, um effektive Modelle zu entdecken. Dieser Prozess wird unweigerlich einige schlecht konzipierte Implementierungen mit sich bringen, die das Vertrauen der Spieler schädigen könnten, wenn sie nicht sorgfältig gemanagt werden. Studios müssen eine klare Kommunikation mit ihren Communities priorisieren und Erwartungen abstimmen, bevor sie Beschränkungen implementieren, die als übertrieben empfunden werden könnten.

Es ist auch wichtig zu erkennen, dass Apptokens möglicherweise nicht alle Zielgruppen gleichermaßen ansprechen. Einige Spieler könnten sie als einen unerwünschten Schritt in Richtung Zentralisierung betrachten, was potenziell einen Keil zwischen traditionelle Krypto-Nutzer und die neue Generation von Blockchain-Gamern treiben könnte.

Ein abwartender Ansatz

Die Einführung von Apptokens stellt eine wichtige Entwicklung in der Evolution des Web3-Gamings dar. Indem sie Entwicklern mehr Kontrolle darüber geben, wie Tokens verwendet und zirkuliert werden, könnten Apptokens dazu beitragen, das weit verbreitete Problem der schnellen Token-Entwertung nach dem Launch anzugehen. Die Technologie bringt jedoch auch neue Herausforderungen in Bezug auf die Nutzerwahrnehmung und das Systemdesign mit sich.

Während immer mehr Projekte mit Apptokens experimentieren, insbesondere auf Plattformen wie dem Ronin Network, wird die breitere Industrie ein klareres Verständnis ihres potenziellen Einflusses gewinnen. Ob die Vorteile größerer Kontrolle letztendlich die Risiken überwiegen werden, bleibt eine offene Frage. Vorerst gelten Apptokens als vielversprechendes, wenn auch noch unbewiesenes, Werkzeug zum Aufbau widerstandsfähigerer und ansprechenderer Krypto-Gaming-Ökonomien.

Quelle: Oscar Memento